Ich bin heute eine ganz schön lange Strecke gefahren: Von Zermatt
nach Attalens sind es rund 155 Kilometer. Das geht natürlich – macht aber wenig Spaß. Insbesondere weil es in der ersten Stunde leicht geregnet hat.
Am Ziel wurde ich von begeisterten Schülern erwartet. Die Farbe meiner Maschine (rot) und meine Klingel kamen besonders gut an. Hoffentlich schlägt sich das auch in der Punktebewertung wider. Wir sind hier ja schließlich nicht zum Spaß da 😉
Hier noch ein Bild der Motorradgang. Wir haben gestern noch spontan einen weiteren Pass „bezwungen“. Die Wave lässt uns dieses Jahr viel Raum für spontane Ausflüge.
Die Gruppenfahrt auf den Albula Pass war wunderbar und ich habe ein paar schöne Videos gemacht. Der nächste Angriff wird dann der Gotthard Pass werden.
Am 10. Juni haben sich alle Wave Teilnehmer erstmal am Bremenhavener Fischmarkt getroffen. Viele neue Gesichter waren dort, aber auch ein paar Teilnehmer aus den Vorjahren. Wir haben uns unterhalten und Fischbrötchen gegessen. Was man halt so macht an einem schönen Sommertag in Bremerhaven.
Nebenbei haben wir den kompletten Platz mit rund 60 Fahrzeugen vollgeparkt. Darunter so Raritäten wie der 1919er Rauch und Land Electric von Gerd Huth, der auch entsprechend gekleidet kam.
Am Abend gab es dann ein Briefing im Klimahaus, und ich bin noch schnell in den Saturn um mir doch noch ein funktionierendes Navi zu besorgen. Garmin dachte wohl, dass man die Halterung fest mit dem Motorrad verdrahten will. Wollte ich aber nicht. Also habe ich das Kabel abgeschnitten. Schade um das teure Teil, aber der praktische Nutzen ist wichtiger.
Nach dem Briefing habe ich dann noch schnell ein Selfie mit Jutta Kleinschmidt gemacht. Einfach weil ich immer schon mal ein Selfie mit einem Promi machen wollte – und Jutta ist als Motorrad-Ikone und lebende Legende nicht die schlechteste Wahl! Das Selfie poste ich jedoch nicht. Das ist nämlich unvorteilhaft mir gegenüber 😛
Start am Klimahaus…
Am nächsten Morgen um 09:03 Uhr (ja, das Roadbook ist da sehr genau!) war Start für mich. Erster Halt war eine Gas-Anlage bei Werlte, die von Audi entwickelt und betrieben wird. Dort testet Audi die Methan-Herstellung aus nicht mehr nutzbaren Abfällen. Es werden also keine Lebensmittel oder Futterpflanzen verwendet, und es wird auch kein Ackerplatz dafür verbraucht. Eine sehr interessante Technologie; und es zeigt sich auch, dass man durchaus auch sinnvoll Bio-Sprit herstellen kann.
Nach einem interessanten Vortrag und Rundgang führt die Fahrt weiter auf den Marktplatz von Lingen. Dort wurden alle Teilnehmer sehr freundlich begrüßt und jeder durfte ein kurzes Interview geben. Dann gab es eine kleine Stärkung mit Kaffee und Kuchen, und wir durften natürlich auch unsere Fahrzeuge laden.
… Ankunft in Dörentrup
Der letzte Stopp war das Innovationszentrum in Dörentrup. Leider bin ich wegen Ladeproblemen in Osnabrück – 4 Ladesäulen nicht nutzbar, die 5. ging endlich – erst sehr spät angekommen. Also schnell das Motorrad an die Ladestelle anschließen, eine Kleinigkeit essen und zum Abschluss-Briefing.
Die Übernachtung im Hotel Sonnenhof war ganz wunderbar. Auch weil unsere Gastgeberin, Helga Pieper, unglaublich freundlich war und extra noch Frühstück für uns Frühaufsteher besorgt hat! Vielen Dank für den tollen Service.
Am 7. Juni 2016 bin ich zu einer 3-Tages-Tour nach Sylt aufgebrochen. Ich versuche zur Zeit alle Extrempunkte Deutschlands zu besuchen, also Sylt im Norden, Oberstdorf in Bayern, Isenbruch im Westen und Neißeaue im Osten. Ausserdem die tiefste und höchste Landstelle. Wobei ich noch nicht weiss wie ich mit dem Motorrad auf die Zugspitze kommen soll.
Um 8 Uhr morgens ging es los Richtung Norden. Erste Ladestation bei bestem Wetter war bereits nach 90 km Bad Rappenau. Hier erst mal Frühstücken und den Teslas beim Laden gegenüber zuschauen. Ein bisserl hektisch läuft das dort ab, fast alle 20 Minuten kommt ein Neuer und es geht ein anderer. Teilweise haben die Tesla-Fahrer nicht einmal ihre Croissants im Restaurant gegessen, sondern sind mit Kaffeebecher in der einen Hand und Gebäck in der anderen Hand wieder Losgefahren. Autopilot sei dank!
Nach rund 70 Minuten bin ich dann auch weiter. Zwischenstationen in Darmstadt, Langgöns und Wenden. Um schließlich gegen 21 Uhr und nach weiteren 400 Kilometern in Werne anzukommen. Knapp 500 Kilometer an einem Tag – nicht schlecht. Leider kam die letzte Stunde ein Regenschauer runter, und bei der Ankunft in Werne war ich ganz schön nass und das Motorrad tropfte ebenfalls aus allen Ecken.
2. Tag – Mit Problemen umgehen…
Der zweite Tag fing problematisch an: Der Akku war nicht voll geladen! Ich hatte nur den Schuko-Anschluss verwendet, und das interne Ladegerät hatte im Laufe der Nacht den Geist aufgegeben. Möglichwerweise war Wasser hineingelaufen und hatte einen Teil der Elektronik beschädigt. Zum Glück konnte ich mit den Schnellladern in meinen Koffern noch laden.
Zu allem Überdruss hatte auch mein TomTom Probleme und war kaum noch zu bedienen. Offensichtlich hatte das Display einen Hau und reagierte nur noch sporadisch auf Eingaben. Während mein Motorrad noch den Rest aufgeladen hat, habe ich mich nach einem Laden umgesehen um ein neues Navi zu kaufen. Der Louis Shop in Münster liegt auf meinem Weg – also habe ich dort einen Abstecher gemacht.
Nun ja, der Regen am Vorabend war wohl etwas heftiger: Der Shop war komplett unter Wasser und entsprechend geschlossen. Dann eben ohne richtiges Navi weiter – ist ja sowieso nur was für Weicheier ohne Orientierungssinn!
Nach einem Frühstück in Hasbergen weiter nach Delmenhorst, und nach dem Mittagessen dann nach Hamburg. Am Abend war ich dann in Sankt Margarethen und freute mich auf eine ruhige Nacht im Bettchen.
Leider leider hat die Ladesäule in Sankt Margarethen nicht funktioniert. Also kurz nach einer Alternative gesucht und in Brunsbüttel gefunden. Nebenbei bin ich so zum ersten mal mit meinem Motorrad auf einer Fähre gefahren.
In Brunsbüttel dann kurz Laden, Pizza essen, mit den Einheimischen in der Kneipe schnacken, und dann wieder zurück fahren. Und endlich schlafen.
Der letzte Tag war sehr regnerisch und leider auch recht kalt. Von St. Moritz ging es über Pfäffikon und von dort aus nach St. Gallen. Obwohl das Wetter nicht besonders gut war wurden wir dort herzlich empfangen. Auch Louis war glücklich, dass alle Teilnehmer unbeschadet ankamen und hat jeden gebührlich empfangen. Vor der Klosterkirche gab es natürlich das obligatorische Gruppenfoto.
Am Abend kamen nochmal Alle zum Abendessen zusammen. Währenddessen gab es die Siegerehrung. Jeder, der die Königsetappe erfolgreich absolviert hatte wurde mit einer urkunde geehrt. Und schlißlich gab es auch Pokale für die Gesamtgewinner in den einzelnen Kategorien.
Ich war sehr stolz als Louis Palmer verkündete, dass ich der Sieger in der Kategorie der E-Bikes geworden bin. Ich denke jedoch, dass es auch jeder andere genauso verdient hätte. Alle haben sich voll eingebracht und jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die WAVE ein Erfolg wird, und die Elektromobilität wieder einen großen Schritt nach vorn gemacht hat. Am Ende war klar: Jeder Teilnehmer ist ein Held der Elektromobilität!
Heimweg
Am nächsten Morgen war das Wetter immer noch äußerst schlecht. Es regnete und war kalt. Ein paar von uns haben sich noch zu einem Abschiedsfrühstück am Bodensee getroffen. Und als ich von der netten Bedienung gefragt wurde, was ich denn gerne hätte, sagte ich nur “Sonne, und 23°C wären schön!”.
Das habe ich dann auch tatsächlich bekommen:
Nach der WAVE ist vor der WAVE
Inzwischen laufen schon die Vorbereitungen für das Abenteuer „WAVE 2016“! Wer möchte kann sich hier informieren: